Panama
Wie steht es um Panamas Wirtschaft?
Panama hat eine der am stärksten wachsenden Wirtschaften in Lateinamerika. Im Human Development Index steht Panama auf Platz 61 von 191 Ländern.
Dennoch sind die Einkommen ungleich verteilt. 1 Prozent der Bevölkerung lebt unter der internationalen Armutsgrenze und besitzt weniger als 2,15 Dollar zum Leben am Tag. 12 Prozent leben in Armut. Auch diese Zahlen haben sich aber verringert in den letzten Jahren.
Dienstleistungen: Finanzen und der Panamakanal
Die Wirtschaft von Panama beruht vor allem auf Dienstleistungen: 82 Prozent werden hier erwirtschaftet. 64 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind hier beschäftigt - also zum Beispiel im Handel, im Tourismus oder im Finanzwesen. Das Bankwesen in Panama gehört zu den größten in Lateinamerika.
Bedeutendster Wirtschaftsfaktor ist der Panamakanal. Verwaltung, Betrieb und Instandhaltung schaffen viele Arbeitsplätze - ungefähr 8000 nämlich. Schiffe, die den Kanal durchfahren wollen, müssen eine Gebühr bezahlen. Im Durchschnitt sind das 125.000 Dollar pro Schiff. Die Gebühr errechnet sich aus der Größe des Schiffes. Dafür sparen sie einen Umweg von 15.000 Kilometern. Deshalb lohnt es sich meistens doch.
2007 begann Panama mit der Verbreiterung des Panamakanals, damit ihn zukünftig auch größere Schiffe passieren können. 2016 schloss man die Bauarbeiten ab. Die Aufnahmefähigkeit für Schiffe wurde so verdoppelt. Schiffe mit bis zu 14.000 Containern können nun durch den Kanal fahren. Sie dürfen 49 Meter breit sein und 15,2 Meter Tiefgang haben.
Viele Schiffseigner lassen außerdem ihre Schiffe in Panama registrieren, weil die Gebühren dafür hier besonders niedrig sind. So sieht man in der ganzen Welt oft Schiffe mit der panamaischen Flagge. Das nennt man Ausflaggung.
Am atlantischen Eingang zum Panamakanal gibt es bei der Hafenstadt Colón eine große Freihandelszone. Hier in Colón befindet sich der größte Freihafen von ganz Amerika und der zweitgrößte der Welt. Dort werden keine Zölle erhoben.
Landwirtschaft in Panama
17 Prozent der Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Sie erwirtschaften aber nur 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auf Plantagen angebaut werden Bananen, Kaffee und Zuckerrohr. Außerdem gibt es Felder mit Mais und Reis. Auch Ananas wird geerntet.
In der Fischerei werden Garnelen gefangen. Rinder, Schweine und Hühner werden gehalten. Bananen erwirtschaften 7 Prozent des Exports, Kaffee 0,5 Prozent und Wassermelonen 0,4 Prozent.
Für viel höhere Einnahmen sorgen allerdings Erdöl (17 Prozent) und Kupfererz (10 Prozent), außerdem Schiffe (6,1 Prozent), Medikamente (5,4 Prozent) und Gold (2,8 Prozent) - also Produkte aus Industrie und Bergbau.
Industrie in Panama
18,6 Prozent der Bevölkerung arbeiten in der Industrie, die 15,7 Prozent erwirtschaftet. Es gibt Zuckermühlen, Fischverarbeitung und Brauereien. Auch Zement, Schuhe und Seife werden hergestellt. Dazu kommen Schiffbau und Pharmaindustrie. Im Bergbau werden Gold, Silber und Kupfererz gefördert.