Ecuador
Wie feiert man Weihnachten in Ecuador?
In Ecuador ist Weihnachten wie in vielen südamerikanischen Ländern ein großes Familienfest. Alle kommen zusammen, besuchen die Messe und schmausen gemeinsam.
Weil das Land am Äquator liegt, ist es hier aber zu Weihnachten ziemlich warm. Denn hier befinden sich ja die Tropen und der größte Teil des Landes liegt auf der Südhalbkugel. Und auf der Südhalbkugel ist ja im Dezember Sommer! Wer in den Anden Weihnachten feiert, kann dennoch mit Regen rechnen, während die Menschen an der Küste sich auch gerne am Strand niederlassen.
Viele Familien kommen schon ab dem 16. Dezember abends zusammen und bereiten sich auf Weihnachten vor. Die neun Abende bis Heiligabend erinnern an die neun Monate vor der Geburt Jesu. Man nennt diese Zeit auch Novena de Aguinaldos. Man singt Weihnachtslieder (Villancicos) und die gläubigen Familien beten gemeinsam. Die Mehrheit der Ecuadorianer ist ja katholisch. Auch ein Weihnachtsbaum wird in vielen Familien aufgestellt.
Weihnachtsgebäck auf Ecuadorianisch
Gerne isst man auch Pristiños. Das ist ein typischer Nachtisch aus Ecuador. Es handelt sich um eine Art ausgebackenen Teig, der mit Anis gewürzt ist und mit Zuckerrohrhonig serviert wird. Ihre Form soll an die Dornenkrone von Jesus erinnern. Aber auch Buñuelos schmecken, das sind frittierte Teigbällchen.
Paraden und Umzüge zu Weihnachten
Bei Umzügen laufen Kinder und Erwachsene durch die Straßen und stellen dabei quasi ein Krippenspiel dar. Sie sind also als Figuren aus dem Krippenspiel verkleidet, als Maria und Josef, Engel, die Hirten oder die Heiligen Drei Könige. Dabei wird gesungen und getanzt.
Der Pase del Niño Viajero ist ein großes Fest, das am 24. Dezember, vor allem in der Stadt Cuenca und ihrer Umgebung im Süden von Ecuador, gefeiert wird. Es handelt sich auch um eine Parade. Sie findet auch an anderen Tagen statt, ist aber am 24. Dezember besonders prächtig. In traditioneller Kleidung ziehen die Menschen durch die Straßen. Sie tragen ein Bild von Jesus bei sich, das der Mittelpunkt der Parade ist. In der Prozession fahren auch Festwagen mit. Zum Abschluss wird ein Gottsdienst gefeiert.
Weihnachtskrippen in Ecuador
Es gibt auch ausgestellte Weihnachtskrippen, die man sich einfach anschauen kann. Die prächtigste ist die auf dem Panecillo, dem Hügel mitten in der Hauptstadt Quito. Dort thront die Jungfrau von Quito und dort ist eben auch eine große Krippe aufgebaut. Sie ist 20 Meter hoch und wird mit tausenden von Lichtern geschmückt.
Als Weihnachtsessen kommt gerne ein Truthahn auf den Tisch. Dazu gibt es Reis oder Kartoffeln und auch Salate. Am Abend des 24. Dezember werden auch die Geschenke verteilt - aber erst um Mitternacht! Der 25. Dezember ist wie bei uns ein Feiertag - der 26. aber nicht, dann gehen alle wieder zur Arbeit.