Ecuador
Geschichte Ecuadors von der spanischen Kolonie bis ins 19. Jahrhundert
Spanische Kolonie (1533-1809)
Unter wechselnden Bezeichnungen war Ecuador nun Teil der spanischen Kolonien. Zunächst war es eine Statthalterschaft, dann gehörte es ab 1542 zum Vizekönigreich Peru (das anfangs Vizekönigreich Neu-Kastilien hieß).
1717 wurde das Vizekönigreich Neugranada davon abgespalten; es umfasste die heutigen Staaten Kolumbien, Panama, Ecuador und Venezuela.
Kampf um die Unabhängigkeit (1809-1822)
Schon 1809 gab es in Ecuador den Versuch, die spanische Kolonialmacht loszuwerden. 1810 erklärte sich Ecuador als Staat "Quito" für unabhängig. Über mehrere Jahre kam es zu Kämpfen. 1812 siegten die spanischen Truppen.
1819 kam neue Hoffnung auf, als Simón Bolívar in Kolumbien die Spanier erfolgreich schlug. Ecuador erreichte seine Unabhängigkeit endgültig erst 1822 nach einem zweijährigen Krieg. In der Schlacht am Pinchincha war Antonio José Sucre erfolgreich.
Großkolumbien (1819-1830)
Simón Bolívar vereinte nach dem Sieg über Spanien ab 1819 das Gebiet, das heute die Staaten Panama, Kolumbien, Venezuela und Ecuador umfasst (sowie Teile Perus und Guyanas). Ecuador kam 1822 dazu.
Die Vereinigung wurde "Republik Kolumbien" genannt, wird aber zur Unterscheidung vom heutigen Staat Großkolumbien genannt. Bolívar wurde 1821 Präsident der Republik, hielt sich aber kaum dort auf, weil er noch in Peru um die Unabhängigkeit kämpfte. Kurz nach Bolívars Tod 1830 zerfiel Großkolumbien. Venezuela und Ecuador spalteten sich ab.
Republik Ecuador (ab 1830)
Ecuador war nun eine eigenständige Republik und erhielt seinen heutigen Namen. 1832 besetzte Ecuador die Galápagos-Inseln und annektierte sie.
Das Land blieb mit der Unabhängigkeit politisch instabil. Immer wieder gab es Staatsstreiche und mehrere Bürgerkriege. In der Politik konnten sich Liberale und Konservative nicht einigen. Schroffe Gegensätze gab es zwischen den reichen Großgrundbesitzern und der armen indigenen Landbevölkerung. 1851 wurde die Sklaverei abgeschafft.
An der Küste begann um 1880 der Kakaoboom und sorgte für eine beherrschende Stellung dieser Region. Sie war in Konkurrenz mit dem Hochland. Auch um die Grenzen gab es immer wieder Streit mit den Nachbarländern, insbesondere mit Peru, an das Ecuador Gebiete verlor.
Eloy Alfaro und die Liberale Revolution (1895-1911)
Der General Eloy Alfaro war schon an mehreren Aufständen beteiligt gewesen und hatte 1878 die Liberale Partei Ecuadors gegründet, als er 1895 schließlich durch einen Putsch an die Macht kam. Er modernisierte die Infrastruktur und das Bildungswesen, führte die Religionsfreiheit ein und verbesserte die rechtliche Stellung der indigenen Völker. Man nennt diese Zeit die Liberale Revolution.
1904 verlor Ecuador Gebiete im Nordosten an Kolumbien und Peru. 1908 wurde die Eisenbahn zwischen Quito und Guayaquil fertig gestellt. 1911 wurde Alfaro gestürzt, als er versuchte, die Macht erneut von seinem Nachfolger zu übernehmen.
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