Ecuador
Wirtschaft in Ecuador
Die Wirtschaft von Ecuador ist abhängig von nur einem Rohstoff: dem Erdöl. Obwohl Ecuador in der Liste der Länder, die Erdöl fördern, erst an 29. Stelle steht, erwirtschaftet das Erdöl mehr als die Hälfte der Exporterlöse (2021). 25 Millionen Tonnen Erdöl wurden 2021 gefördert. Sinkt der Preis für Erdöl, wirkt sich das allerdings sofort schlecht auf die Wirtschaft Ecuadors aus.
Erdöl wird fast ausschließlich im Nordosten des Landes gefördert, zum Beispiel um Nueva Loja. Das geförderte Erdöl wird über zwei Pipelines (Leitungen) an den Pazifik transportiert. Beide enden dort in der Stadt Esmeraldas, wo es raffiniert und verschifft wird. Ecuador ist Mitglied der OPEC, der Organisation erdölexportierender Länder.
Die Förderung von Erdöl bringt aber auch viele Umweltprobleme mit sich. So wird Wald abgeholzt, um das Öl überhaupt fördern zu können. Es kommt auch vor, dass Erdöl aus kaputten Leitungen sickert und so die Umwelt vergiftet. Das Wasser wird verdreckt und der Boden vergiftet. Besonders oft kam es am Lago-Agrio-Ölfeld zu solchen Umweltverschmutzungen. Für die Menschen, die hier leben, ist das Erdöl darum kein Schatz, sondern eher ein Fluch.
Bananen und Blumen
Andere wichtige Güter für den Export sind Bananen, Metallwaren und Garnelen. Bananen werden vor allem in Puerto Bolívar verladen. Ecuador ist weltweit der fünftgrößte Bananenproduzent (2021).
Für Schnittblumen, insbesondere Rosen, ist Ecuador der drittgrößte Exporteur der Welt (2020) - nach den Niederlanden und Kolumbien. Abnehmer sind vor allem die USA und Russland.
Kakao und Kaffee werden ebenfalls verkauft. Für Kakao ist Ecuador 2021 drittgrößter Produzent nach der Elfenbeinküste und Ghana. Gold wird im Südosten des Landes gefördert.
Bezahlen? Mit dem Dollar!
In Ecuador zahlt man übrigens mit dem US-Dollar. Im Jahr 2000 wurde die eigene Währung des Sucre nach einer schweren Bankenkrise und hoher Inflation abgeschafft. Man nennt das auch Dollarisierung. Seitdem wächst die Wirtschaft wieder.
Überweisungen von im Ausland lebenden Ecuadorianern tragen viel zur Unterstützung der Verwandten in der Heimat bei. Immerhin leben etwa eine Million Ecuadorianer im Ausland.
Der Panama-Hut - aus Ecuador!
Der Panama-Hut wird traditionell nicht etwa in Panama hergestellt, sondern in Ecuador! Montecristi und Cuenca sind die Städte, in denen die meisten Hüte gefertigt werden. Sie werden aus dem Stroh einer Palmenart geflochten und haben eine helle Farbe.
Früher wurden die Hüte über Panama in die USA gebracht und erhielten darum einen Zoll-Stempel aus Panama. Vielleicht haben sie ihren Namen aber auch erhalten, weil die Arbeiter beim Bau des Panama-Kanals solche Hüte trugen. Und auch US-Präsident Teddy Roosevelt trug bei der Eröffnung des Panama-Kanals einen solchen Hut.
Landwirtschaft in Ecuador
Nur 6,7 Prozent der Wirtschaftsleistung werden in Ecuador in der Landwirtschaft erbracht. Dabei arbeiten 26,1 Prozent in diesem Bereich. Am wichtigsten sind die großen Plantagen in der Küstenregion, die Bananen, Kakao, Kaffee, Zuckerrohr und Schnittblumen für den Export produzieren.
Auch die Fischerei hat wegen der reichen Fischgründe des Humboldtstroms große Bedeutung. Hering, Thunfisch und Schalentiere, zum Beispiel die in großen Seefarmen gezüchteten Garnelen, werden ebenfalls exportiert.
Auf der Sierra wird nur noch Landbau und Viehwirtschaft für den eigenen Markt oder zur Selbstversorgung betrieben. Traditionelle Produkte wie Maniok, Mais, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Gemüse und der von den Spaniern ins Land gebrachte Weizen stehen im Vordergund. Der immer beliebter werdende Reis kommt von der Küste.
Industrie in Ecuador
32,9 Prozent trägt die Industrie zur Wirtschaft bei. Hier arbeiten 18,4 Prozent der Menschen. Es gibt Fabriken für die Verarbeitung von Erdöl, Nahrungsmitteln, Kleidung, Holz, Metall und Chemikalien. Die meiste Industrie ist in Guayaquil und Quito angesiedelt.
Dienstleistungen in Ecuador
60,4 Prozent erwirtschaften die Dienstleistungen. Dazu gehören Banken, Friseure, Restaurants, Hotels, Strom- und Telefonanbieter. 55,5 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind in diesem Bereich beschäftigt.
Im Aufwärtstrend ist der Tourismus. Besonders beliebt bei Touristen ist die Fahrt mit der wieder eröffneten Eisenbahn. 2013 kamen 1,36 Millionen Besucher nach Ecuador. Rund 200.000 Touristen besuchen jährlich die Galápagos-Inseln.