Venezuela
Geschichte von Venezuela
Indigene Völker in Venezuela
Schon 10.000 v. Chr. war das Gebiet des heutigen Venezuela besiedelt. Über Zentralamerika kamen die ersten Jäger und Sammler hierher. Ab 5000 v. Chr. wurden die Menschen sesshaft. Zwischen 500 v. und 545 n. Chr. gab es am Flachland des Orinoco die Saladoidkultur. Von dort wanderten diese Menschen zu den Kleinen Antillen und von dort weiter nach Puerto Rico.
Im Laufe der Zeit bildeten sich in Venezuela eine Vielzahl von indigenen Volksgruppen. Unter ihnen waren die Kariben an der Küste und die Wayúu und andere Arawak-Völker im Westen besonders zahlreich. Warao ließen sich im Orinoco-Delta nieder, Yanomami ganz im Süden, im heutigen Grenzgebiet zu Brasilien.
Erste Europäer in Venezuela (ab 1499)
Der erste Europäer, der ins Gebiet des heutigen Venezuela kam, war 1498 Christoph Kolumbus. Es war seine dritte Reise, während der er an der Orinoco-Mündung an Land ging und damit erstmals amerikanisches Festland betrat.
1499 kam Alonso de Ojeda. Begleitet wurde er von Amerigo Vespucci und Juan de la Cosa. Weil sie Pfahlbauten der indigenen Völker sahen, gaben sie dem Land den Namen Venezuela: Klein-Venedig, so sagt es zumindest die Legende.
Kolonisation: Spanier und Welser
1515 wurde Cumaná gegründet. 1522 begann die Kolonisation auf der Insel Cubagua, wo die Spanier eine Siedlung namens Nueva Cádiz errichteten. Hier erhoffte man sich Reichtum durch Perlen.
Der Norden des heutigen Landes wurde 1528 von Welsern besiedelt, reichen Familien aus Nürnberg und Augsburg. Der spanische König Karl V. überließ ihnen das Gebiet als Lehen, weil sie ihm zuvor viel Geld geliehen hatten.
1529 wurde die Stadt Maracaibo als Neu-Nürnberg gegründet. Doch die Deutschen gingen nicht nur gegen die indigenen Völker mit Gewalt vor, sondern auch die spanischen Siedler fühlten sich ausgebeutet. So kündigte Karl V. den Vertrag schließlich 1546 wieder.
Spanisches Vizekönigreich (1535-1810)
1535 wurde das Vizekönigreich Neuspanien gegründet, zu dem zunächst auch Venezuela zählte. 1542 gründeten die Spanier dann das Vizekönigreich Peru, das fast ganz Südamerika umfasste.
Millionen von Indigenen starben durch die gewaltsame Kolonialisierung. Viele Völker und Kulturen wurden ganz ausgelöscht, zum Beispiel die Caquetíos, Quiriquire und Jirajara im Nordwesten oder die Otomaken am Fluss Apure.
Man brachte schließlich viele Sklaven aus Afrika hierher, damit sie auf den neu angelegten Plantagen für Kaffee, Kakao, Zucker oder Tabak arbeiten sollten. 1567 wurde Caracas gegründet. Ab 1577 wurde ein Gouverneur eingesetzt, um das große Gebiet besser verwalten zu können.
Bald kamen auch katholische Missionare, die die indigene Bevölkerung zu Christen machten. 1717 wurde das Vizekönigreich geteilt. Der nördliche Bereich wurde zum Vizekönigreich Neugranada (1717-1810). Es umfasste die heutigen Staaten Venezuela, Kolumbien, Panama und Ecuador.
Weiter in der Geschichte von Venezuela von der Unabhängigkeit bis 1958