Lexikon
Kolonalisierung, Kolonisation
ZurückKolonialisierung, Kolonisation - was ist das?
Kolonialisierung bedeutet, dass ein Land ein fremdes Gebiet erobert und dort die Macht übernimmt. Meistens geschah das mit Gewalt – und ohne die Zustimmung der Menschen, die dort schon lebten. Die Eroberer wollten Rohstoffe, Macht und Handel. Die Gebiete, die sie sich aneigneten, nannte man Kolonien.
Wer hat kolonialisiert?
Besonders europäische Länder wie Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien und Deutschland gründeten Kolonien – vor allem ab dem 15. Jahrhundert. Damals fuhren Schiffe aus Europa in andere Teile der Welt, zum Beispiel nach Afrika, Asien oder Amerika. Die dort lebenden Menschen wurden oft unterdrückt, ausgebeutet oder sogar versklavt. Mehr darüber erfährst du auch auf der Kinderzeitmaschine.
Kolonialisierung in Afrika
Ein besonders schlimmes Beispiel war die Kolonialisierung Afrikas im 19. Jahrhundert. Fast alle europäischen Länder teilten den Kontinent unter sich auf – ohne Rücksicht auf die Völker, Sprachen oder Kulturen dort. Dieses Vorgehen nannte man auch den „Wettlauf um Afrika“. Auch hier kannst du einiges auf der kinderzeitmaschine nachlesen.
Viele Menschen wurden gezwungen, auf Plantagen oder in Minen zu arbeiten. Sie bekamen kaum Lohn, ihre Traditionen wurden verboten und ihre Länder oft zerstört. Auch nach dem Ende der Kolonialzeit hatten viele dieser Länder große Probleme – bis heute.
Unterschied: Kolonialisierung und Kolonialismus
- Kolonialisierung beschreibt den Vorgang: Ein Land erobert ein anderes Gebiet und macht es zur Kolonie.
- Kolonialismus ist die Idee dahinter: Manche Menschen glaubten, sie seien „besser“ als andere Völker und dürften daher über sie herrschen. Das war eine sehr ungerechte und rassistische Sichtweise. Die Begriffe werden aber oft auch gleich oder ähnlich verwendet.
Folgen der Kolonialisierung
Die Folgen der Kolonialisierung sind noch heute spürbar:
- Grenzen in Afrika verlaufen oft willkürlich – das führt zu Streit - im schlimmsten Fall zu Kriegen
- Viele Länder wurden wirtschaftlich ausgebeutet und abhängig gemacht.
- Sprachen, Kulturen und Religionen wurden verdrängt.
- Viele Menschen litten unter Gewalt, Armut und Ungerechtigkeit.
Wann endete die Kolonialzeit?
Nach dem Zweiten Weltkrieg (ab 1945) kämpften viele Länder für ihre Unabhängigkeit. Das nennt man auch Entkolonialisierung. Die meisten Kolonien wurden bis in die 1960er-Jahre unabhängig. Trotzdem wirken viele Ungleichheiten bis heute nach. Viele Konflikte, die uns heute beschäftigen stammen aus dieser Zeit.
Häufige Fragen zur Kolonialisierung
Was ist Kolonialisierung?
Wenn ein Land ein anderes Gebiet erobert und dort die Macht übernimmt.
Was ist eine Kolonie?
Eine Kolonie ist ein Gebiet, das von einem anderen Land beherrscht wird.
Welche Länder hatten Kolonien?
Vor allem europäische Länder wie Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien und Deutschland.
Warum haben Länder kolonialisiert?
Sie wollten Rohstoffe, Macht, Land und Handelswege.
Was ist der Unterschied zwischen Kolonialisierung und Kolonialismus?
Kolonialisierung ist der Vorgang, Kolonialismus die dahinterstehende Idee und Begründung.
Welche Folgen hatte die Kolonialisierung?
Unterdrückung, Ausbeutung, Verlust von Kultur – viele Länder leiden bis heute unter den Folgen.
Was bedeutet Entkolonialisierung?
Das ist der Prozess, bei dem Kolonien wieder unabhängig wurden – meist nach dem Zweiten Weltkrieg.
In diesem Video kannst du gut nachvollziehen, wie und vor allem warum Kolonien entstanden