Lexikon
Tropen
ZurückDie Tropen - Lage, Merkmale, Vegetationszonen
Wo liegen die Tropen und was ist typisch für sie? Welche Vegetationszonen gibt es in den Tropen?
Wo liegen die Tropen und was sind ihre Merkmale?
Die Tropen sind eine der Klimazonen der Erde. Die Tropen sind die heißeste Klimazone. Im Durchschnitt betragen die Temperaturen 25 bis 27 Grad.
Die Tropen erstrecken sich zu beiden Seiten des Äquators, und zwar bis zu den Wendekreisen bei 23,5 Grad. An den beiden Wendekreisen steht die Sonne an den beiden Tagen der Sonnenwende, also am 21. Juni und am 21. Dezember herum, mittags im Zenit, also senkrecht zur Erde. Durch den hohen Stand der Sonne erwärmt sie die Erde in den Tropen besonders stark. Zwischen dem 21. Juni und dem 21. Dezember wandert der Sonnenstand vom nördlichen zum südlichen Wendekreis. Am 21. März und am 23. September steht die Sonne daher mittags am Äquator im Zenit. In dem ganzen Gebiet nördlich und südlich des Äquators steht die Sonne also das ganze Jahr über sehr hoch – darum ist es hier besonders warm.
Typisch für die Tropen ist, dass es hier keine Jahreszeiten gibt. Die Temperaturen an einem Tag schwanken mehr als die Temperaturen im gesamten Jahr. Das nennt man auch Tageszeitenklima. Die Tage sind fast immer gleich lang, nämlich 10 bis 13 Stunden. Die Sonneneinstrahlung schwankt also viel weniger als zum Beispiel bei uns. Am Äquator schwankt der Einfallwinkel der Sonne nur wenig, außerhalb der Tropen wird der Winkel immer größer. Die Schwankungen der Temperatur in einem Jahr sind daher am Äquator auch am geringsten. Und daher gibt es hier auch keine Jahreszeiten. Es ist das ganze Jahr über fast gleich warm, nämlich im Durchschnitt um die 25 Grad. Je mehr man sich vom Äquator entfernt, desto größer werden die Temperaturschwankungen.
In einem Jahr ändert sich das Klima also kaum. An einem einzelnen Tag sind die Schwankungen hingegen größer. Die Sonne geht immer zur gleichen Zeit auf, so etwa um 6 Uhr nämlich. Durch die Wärme bildet sich viel Wasserdampf, die warme Luft steigt auf, es bilden sich Wolken. Am Mittag oder Nachmittag beginnt es dann zu regnen. Um 18 Uhr geht die Sonne unter. Das ist ein typischer Tag nah am Äquator. Hier liegen die inneren oder immerfeuchten Tropen. Hier wächst tropischer Regenwald.
Je mehr man sich vom Äquator entfernt, desto mehr nimmt das Tageszeitenklima ab. Die wechselfeuchten Tropen schließen sich den immerfeuchten Tropen nördlich und südlich an. Das sind also die äußeren Tropen. Hier wechseln sich Trockenzeiten und Regenzeiten ab. Der Niederschlag nimmt ab, je weiter man sich vom Äquator entfernt. Den Übergang zu den Subtropen bildet dann die Savanne. Auch hier gibt es mehrere Arten von Savanne, je nachdem, wie viel Niederschlag noch fällt. Am meisten Regen gibt es in der Feuchtsavanne, weniger dann schon in der Trockensavanne und noch weniger in der Dornbuschsavanne.
Je nachdem, wie viel Feuchtigkeit es gibt, lassen sich also insgesamt fünf Vegetationszonen unterscheiden. Sie wurden alle schon genannt: Den meisten Regen gibt es im tropischen Regenwald (1). Etwas weniger Regen fällt in der Feuchtsavanne (2), dann folgen Trockensavanne (3) und die Dornbuschsavanne (4). Am trockensten ist es in der Wüste (5). Innerhalb einer Vegetationszone wachsen also ähnliche Bäume, Gräser oder Sträucher – oder auch mal gar nichts wie in der Wüste.
Um ein Gebiet einer Vegetationszone zuzuordnen, ist also die Niederschlagsmenge in einem Jahr ein wichtiges Kriterium. Das andere sind die Anzahl von ariden und humiden Monaten, d.h. trockene Monate und feuchte Monate. Humid ist ein Gebiet, wenn die Niederschlagskurve im Klimadiagramm über der Temperaturkurve liegt. Es fällt mehr Regen als durch die Sonne verdunstet. Bei aridem Klima ist es umgekehrt: Es verdunstet mehr als Niederschlag fällt.
Ein Beispiel: In der Vegetationszone Tropischer Regenwald fallen mehr als 1500 mm Niederschlag im Jahr. Außerdem gibt es 9,5 bis 12 humide Monate. Am Klimadiagramm von Manaus in Brasilien lässt sich das gut sehen. Es fallen fast 2000 mm Niederschlag und es gibt nur einen ariden Monat. Manaus liegt also in der Vegetationszone des tropischen Regenwaldes. Es ist feucht und warm und das das ganze Jahr über. Dadurch verlieren die Bäume auch ihre Blätter nicht, sie sind immergrün.
Noch mal zusammengefasst: Die Tropen liegen nördlich und südlich des Äquators. Es herrscht Tageszeitenklima: Die Temperaturunterschiede sind an einem Tag größer als in einem Jahr. Am Äquator fällt am meisten Regen, je mehr man sich von ihm entfernt, umso weniger Niederschlag fällt. Je nach Niederschlag unterscheidet man in den Tropen fünf Vegetationszonen.