Liberia
Was isst man in Liberia?
Das Grundnahrungsmittel in Liberia ist Reis. Maniok, Süßkartoffeln, Mais und Hirse finden ebenfalls häufig Verwendung. Weitere Zutaten sind Okraschoten, Kochbananen und Kokosnüsse.
Vom Maniok werden auch die Blätter verwendet und wie Spinat gegessen. Gerne wird Fufu gegessen, in Liberia wird dieser gestampfte Brei meist aus Maniok hergestellt. Dafür wird er getrocknet, gestampft und zu einem Brei gekocht. Den isst man dann mit einer scharfen Soße oder Suppe.
Manchmal gibt es Bushmeat
In den beliebten Eintöpfen findet sich häufig auch Fisch oder Fleisch. Das stammt von Ziegen, Rindern, Hühnern oder auch von Wildtieren, die im Regenwald gejagt werden.
Man nennt dieses Fleisch auch Bushmeat. Oft sind es Antilopen, Ratten, Eichhörnchen, Affen oder Stachelschweine, die dann auf dem Teller landen. Der Anteil von Bushmeat in der Ernährung ist in Liberia besonders hoch. Einige Tierarten sind aufgrund ihrer Jagd vom Aussterben bedroht.
Backen in Liberia
Die Küche Liberias ist auch beeinflusst von den USA, insbesondere von deren Südstaatenküche. Denn von dort kamen viele der ehemaligen Sklaven, die man ab 1822 in Liberia ansiedelte. Von dort kommt auch die Tradition des Backens.
Backen ist allgemein wenig verbreitet in Afrika, weil man üblicherweise auf einem offenen Feuer kocht und keinen Backofen besitzt. In Liberia aber wird gerne gebacken.
Maniok, Ingwer und mehr
Abgewandelt wurden traditionelle Rezepte durch einheimische Zutaten wie Maniok oder Ingwer.
Gerne wird scharf gewürzt. Dazu werden Chilischoten benutzt. Obst gibt es reichlich, zum Beispiel Ananas, Bananen, Guaven und Mangos. Getrunken wird neben Wasser auch gerne Ingwerbier oder Zitronengrastee.
Essen mit der rechten Hand
Traditionell wird, wie in ganz Westafrika üblich, mit der Hand gegessen. Dabei bedienen sich alle von einer großen Platte oder Schale. Benutzt wird nur die rechte Hand, denn die linke Hand gilt als unsauber.
Der liberianische Snapshake
Unter den Ameriko-Liberianern gibt es etwas andere Tischsitten. Der Tisch ist gedeckt mit umgedrehten Tellern, auf denen das Glas umgedreht steht und darauf liegt die Serviette.
Alle am Tisch begrüßen sich, indem sie sich die Hand schütteln und dabei den Mittelfinger des anderen greifen und auf und ab schnipsen. Das erinnert an den Brauch der Sklavenhalter, ihren Sklaven einen Finger zu brechen, um so ihr Eigentum zu "kennzeichnen". Um sich auf "liberianisch" begrüßen zu können, muss der Mittelfinger aber gesund sein.
So feiert man also auch die Befreiung aus der Sklaverei. Auch bei Begrüßungen auf der Straße wird dieser Snapshake benutzt. Dabei kommen oft noch mehrere Faust-an-Faust-Drücker und Umarmungen dazu.
Möchtest du liberianisch kochen? Dann findest du hier ein Rezept für Reisbrot!