Vietnam
Was sind Wassermarionetten?
Die gibt es tatsächlich nur in Vietnam. Marionetten kennst du sicher, das sind Puppen, die entweder über Fäden oder auch über Stangen, die meist mit den Gliedmaßen der Puppen verbunden sind, von Puppenspielern gelenkt werden. Dabei wird immer eine Geschichte erzählt. Und in Vietnam stehen die Marionettenspieler im Wasser und lenken ihre Puppen mit Hilfe von langen Bambusstangen. Die befinden sich unter Wasser, sind also nicht sichtbar, so dass es aussieht, als ob sich die Puppen von selbst bewegen würden.
Die Marionetten basteln die Marionettenspieler selbst. In der vietnamesischen Stadt Hanoi gibt es sogar ein eigenes Wasserpuppentheater. Die Spieler stehen bis zu den Hüften im Wasser. Wie die Reisbauern, die dieses Spiel erfunden haben. Diese haben früher Holzpuppen geschnitzt, wenn sie nichts zu tun hatten und sich langweilten. So kamen sie auf die Idee, sich die Zeit sinnvoll zu vertreiben und schnitzten diese Puppen.
Die Spieler sind hinter einem Vorhang aus Bambusmatten versteckt, du siehst sie nicht. Der Drache kommt in allen Stücken vor, dann gibt es noch eine Schildkröte und einen Phönix. Die Drachen speien oft Feuer und die Geschichten sind oft Sagen, die sich die Menschen über lange Zeit erzählt haben.
Der vietnamesische Drache
Eine besondere Kunst in Vietnam ist die des Drachenbaus. Diese Drachen bestehen meist aus einem Bambusgerüst, weil Bambus sich als Material bestens für den Drachenbau eignet. Der Bambus muss drei Jahre alt und das Holz sehr biegsam sein. Das Grundmaterial ist Stoff aus dünnem Leinen. Es wird mit Reisbrei beschichtet, sieht aus wie Baumwolle und man kann darauf viele verschiedene Muster malen. Die heiligen Tiere Vietnams, der Drache und der Phönix, finden sich auch oft als Drachenbemalung.