Deutschland - Brandenburg
Cottbus - Steckbrief und Überblick
Cottbus ist die zweitgrößte Stadt in Brandenburg und ist am Rand des Spreewaldes zu finden, die Landschaft ist weitgehend flach. Hier leben knapp 100 000 Einwohner. Neben Brandenburg an der Havel und Frankfurt an der Oder zählt Cottbus zu den vier großen Zentren im Bundesland Brandenburg. Eine Besonderheit von Cottbus ist, dass hier das Zentrum der Sorben liegt. Somit ist Cottbus auch von der sorbischen Geschichte geprägt.
Cottbus ist auch die größte Stadt in der Niederlausitz. Sie liegt am mittleren Lauf der Spree, die auf 23 Kilometern Länge durch Cottbus fließt. Die Entfernung nach Berlin beträgt etwa 120 Kilometer.
Cottbus teilt sich in 18 Ortsteile und ist ebenfalls eine kreisfreie Stadt.
Wie ist das Klima in Cottbus?
Cottbus liegt innerhalb einer gemäßigten Klimazone. Am wärmsten ist es hier im Juli und am kältesten im Januar.
Ein berühmtes Eis aus Cottbus?
Kennst du Fürst-Pückler-Eis? Frag mal deine Eltern oder Großeltern, die kennen das bestimmt. Dieses Eis vereinigt gleich drei Sorten nämlich Schokoladen-, Erdbeer- und Vanilleeis, die gehören beim Fürst-Pückler-Eis nämlich unbedingt zusammen. Und was hat das mit Cottbus zu tun? Das Eis wurde nach einem bekannten Landschaftsarchitekten und Reiseschriftsteller benannt, der den Namen Hermann Fürst von Pückler-Muskau trug und der sich auch um die Parkanlagen in Cottbus bemüht hat. Der hat das Eis zwar selbst nicht erfunden, aber es gab einen Koch, der diesem Fürsten die Kreation widmete. Das Besondere an dem Eis, die drei Eissorten stecken nämlich zwischen zwei Waffeln, dass es sich (fast) ohne Kleckerei verspeisen lässt.
Was kann man in Cottbus alles angucken?
Die historische Altstadt von Cottbus hat so einiges zu bieten. Hier gibt es mittelalterliche Tore, Türme, aber auch barocke Bürgerhäuser anzugucken. Cottbus lässt sich prima auch zu Fuß erkunden, die Altstadt ist sehenswert. In der Nähe des Stadttors steht die Plastik des Cottbuser Postkutschers. Vielleicht kennst du den berühmten Zungenbrecher: „der Cottbuser Postkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten" - probier`es einfach mal aus, ob es dir gelingt, das immer schneller nachzusprechen.
Cottbus von oben
Auf Cottbus kannst du auch von oben mal einen Blick werfen. Das gelingt, wenn du auf den Spremberger Turm steigst. Von da oben hat man einen guten Blick auf die Stadt und bei schönem Wetter auf die ganze Umgebung von Cottbus. Nicht erschrecken, wenn die Turmuhr schlägt. Übrigens dürfen nur 8 Personen diesen Turm gleichzeitig besteigen. Das hat gar nichts mit Corona zu tun, sondern hat eine ganz andere Begründung. Der Rettungskorb, den die Feuerwehr zur Verfügung stellen kann bei einem Brand, hat nur 8 Plätze frei und auf diese Personenzahl bleibt auch der Eintritt beschränkt. So kannst du dir sicher sein, dass du auf jeden Fall gerettet wirst.
Für Kinder ist es vielleicht spannend mit der historischen Parkeisenbahn einmal zu fahren. Mittels dieser gelangt man in die Cottbuser Parkanlagen. Diese bestehen aus Branitzer Park, einem Tierpark und dem Spreeauenpark. Der Branitzer Park lädt zu längeren Spaziergängen ein und hier kann man sogar Pyramiden angucken. Hier ist auch das Grab von Fürst Pückler und seiner Frau, der den Park hat anlegen lassen. Vielleicht kennst du den Fürsten nicht, aber eventuell das Eis, das nach ihm benannt wurde, das "Fürst-Pückler-Eis. Für den Park läuft der Antrag, diesen in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufzunehmen. Auch das Schlosss Branitz lässt sich besichtigen. Das restaurierte neue Schloss beherbergt eine außergewöhnliche Multimediaausstellung über Leben und Werk des Fürsten.
Auch einige Museen gibt es in Cottbus anzugucken, wie das Kunstmuseum, das Flugplatzmuseum, oder auch das Brandenburgische Apothekenmuseum. Dieses Museum liegt direkt am bekannten Altmarkt und ist einen Abstecher bei einem Besuch von Cottbus wert. Hier kannst du dir Apothekenräume aus verschiedenen Epochen angucken, die voll eingerichtet sind. Sogar eine DDR-Apotheke gibt es hier anzugucken. Der Altmarkt ist auch sehr sehenswert mit seinen Bürgerhäusern im sächsischen Barock. Näheres über Sorben und Wenden, ihre Bräuche und Kultur erfährst du im Wendischen Museum.
Was ist die Cottbuser Ostsee?
Ein ehemaliger Tagebau wird und wurde geflutet und an dieser Stelle soll der größte künstliche See Deutschland fertig angelegt werden, das passiert bis zum Jahr 2030, so heißt es zumindest. Um den See führt ein Rundweg, der in Teilen schon mit dem Rad befahren werden kann.
Das Raumflugplanetarium "Juri Gagrin" ist auch einen Abstecher wert. Benannt wurde es nach Juri Gagarin (1934-1968), der der erste Mensch im Weltraum gewesen ist. Die Technik des Planetariums macht die Abbildung eines realen Sternenhimmerls möglich, egal ob am Tag oder in der Nacht.
Kurze Geschichte von Cottbus - ein Überblick
Cottbus wurde im Jahr 1156 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Allerdings siedelten schon sehr viel früher auf dem Gebiet von Cottbus Menschen. Im 3. und 4. Jahrhundert waren es die Germanen. Im 8. Jahrhundert waren die "Lusici" dort ansässig. Das waren Westslawen, die man zu den Sorben oder Wenden zählt. Diese bauten im 10. Jahrhundert einen Burgwall auf einer Insel am Westufer des Flusses Spree. Dort findest du heute den Schlossberg. Eine Burg bot den Menschen ja immer Sicherheit, so siedelten sie in deren Nähe, das waren die Vorläufer der späteren Stadt.
Ab 1199 herrschte ein Adelsgeschlecht aus Franken über Cottbus und bis zum Jahr 1445 waren sie dort die Herrscher. Ab 1445 kam Cottbus dann unter brandenburgische Herrschaft, die bis 1571 andauern sollte. Cottbus lag an einer Kreuzung von zwei bedeutenden Handelsstraßen. Einmal des so genannten "Salzweges". Über diesen Weg oder besser Straße verband man Mitteldeutschland mit Schlesien. Die andere Straße führte von Frankfurt an der Oder nach Dresden. Somit war Cottbus begünstigt für den Handel. Hierbei ging es in erster Linie um Textilien, damals noch Wolle und oder Tuche genannt. So durfte Cottbus ab dem Jahr 1501 zwei Wollmärkte im Jahr abhalten.
Wie auch in Potsdam brachte der 30-jährige Krieg in Cottbus viel Elend und Leid mit sich und zerstörte einiges. Viele Menschen fanden den Tod. Auch der berühmte Wallenstein kam übrigens mit seinen Truppen durch Cottbus und richtete dort großen Schaden an.
Zu Anfang des 18. Jahrhunderts ging es Cottbus wirtschaftlich wieder etwas besser. Auch in Cottbus siedelten sich nach dem Toleranzedikt von Potsdam Hugenotten an, die einen großen Teil zu dieser wirtschaftlichen Blüte beitrugen.
Nach dem Wiener Kongress 1815 kam Cottbus aus sächsischem Besitz zu Preußen. Genauso erging es der Niederlausitz. Im 19. Jahrhundert blühte die Wirtschaft aufgrund der Industrialisierung auf, die in Cottbus vor allem die Textilindustrie, aber auch den Braunkohleabbau betraf. So wurde die Infrastruktur des Landes weiter ausgebaut.
Der Beginn des Ersten Weltkrieges wurde in Cottbus groß bejubelt. Groß war auch die Begeisterung für die Nationalsozialisteneinige Jahre später. Mit der Reichstagswahl 1932 wurde die NSDAP die stärkste Partei. In der Folge wurden politische Gegner ins Gefängnis gesteckt und misshandelt. Während der Reichspogromnacht brannte auch in Cottbus die Synagoge und die jüdischen Mitbürger wurden in Folge in die Konzentrationslager gebracht und viele später dort ermordet. Da es in Cottbus so genannte kriegswichtige Industrien gab, wurde die Stadt auch Ziel von Luftangriffen durch die Alliierten. Am 15. Februar 1945 wurden große Teile bei einem Bombenangriff durch die Amerikaner zerstört.
Nachdem die DDR am 7. Oktober 1949 gegründet war, zählte Cottbus zur DDR und war ab Ende der 50er Jahre auch ein wichtiger Standort für Kohleabbau und Energie in der DDR. Auch die Tradition der Textilindustrie wurde aufgeführt. Seit 1976 gelangte Cottbus in den Rang einer Großstadt (wie du weißt ab einer Einwohnerzahl von 100 000), weil es mittlerweile mehr als 100 000 Einwohner zählte.
Nach der deutschen Einheit im Oktober 1990 fand ein so genannter Strukturwandel statt. Das bedeutete, dass aus dem ehemaligen Industriestandort sich ein wichtiges Zentrum für Dienstleistungen, Verwaltung und Wissenschaft entwickelte.