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Flüsse in Hamburg

Hamburg ist reich an Gewässern. 61,2 Quadratkilometer beträgt die gesamte Wasserfläche. Das entspricht 8,1 Prozent des Stadtgebietes. Den größten Anteil daran, nämlich 42,7 Quadratkilometer, haben die Fließgewässer, also Flüsse und Bäche.

Noch mehr Gewässer: Hafen, Seen und Meer

Mit 7,3 Quadratkilometern folgt dann Wasserfläche im Hafenbecken. 6,9 Quadratkilometer entfallen auf stehende Gewässer, also Seen und Teiche. Und schließlich zählt auch Meer zu Hamburgs Gewässern, nämlich das Gebiet um die Insel Neuwerk mit 4,2 Quadratkilometern.

Die Elbe

Der bekannteste und größte Fluss Hamburgs ist die Elbe. Als großer Fluss, der ins Meer mündet, nämlich in die Nordsee, wird die Elbe auch als Strom bezeichnet.

Zwischen Geesthacht (südöstlich von Hamburg) und Cuxhaven an der Mündung in die Nordsee wird die Elbe auch Unterelbe genannt. Auch der Teil der Hamburger Elbe gehört also zur Unterelbe. In Geesthacht befindet sich ein Stauwerk. Östlich davon ist der Einfluss der Gezeiten von der Nordsee, also Ebbe und Flut, durch dieses Stauwerk nur noch gering.

Westlich davon und somit auch in Hamburg aber machen sich die steigenden und fallenden Wasserstände bemerkbar. Man spricht darum in diesem Abschnitt auch manchmal von der Tidenelbe. Der Tidenhub, also der Unterschied des Wasserstands bei Ebbe und bei Flut, beträgt in Hamburg 3,6 Meter.

Norderelbe und Süderelbe

Die Elbe fließt im Südosten Hamburgs in die Stadt hinein. An der Bunthäuser Spitze teilt sie sich in einen nördlichen und einen südlichen Arm: die Norderelbe und die Süderelbe. Dadurch entsteht eine Insel: Wilhelmsburg (mehr dazu unter: Inseln). Vor allem am Südufer der Norderelbe befinden sich die großen Hafenanlagen. Bei Altona fließen beide wieder zusammen. Der Mündungsarm der Süderelbe in die Norderelbe heißt Köhlbrand. Er ist bekannter für die Brücke, die über ihn führt, die Köhlbrandbrücke.

Seitenarme: Dove Elbe und Gose Elbe

Zur Elbe gehören aber noch mehr Seitenarme. Die Dove Elbe fließt nach 18 Kilometern im Südosten Hamburgs in die Norderelbe und von dort über den Georgswerder Schleusengraben weiter nach Wilhelmsburg, wo sie dann Wilhelmsburger Dove-Elbe heißt. Von dort geht es über den Reiherstieg wieder in die Norderelbe.

Die Gose Elbe ist ein Altarm der Elbe, der von Südosten aus dem Marsch- und Vierlanden kommt und schließlich in die Dove Elbe mündet. In die Elbe münden außerdem im Hamburger Stadtgebiet die Bille und die Alster von Norden, die Este bei Cranz von Süden.

Die Alster

Der zweite bekannte Fluss Hamburgs ist die Alster. Die meisten Menschen denken bei dem Wort Alster aber wohl an den Alstersee. Die Alster wurde nämlich schon im 12. Jahrhundert aufgestaut, wodurch sich ein großer See bildete. Im 17. Jahrhundert schließlich wurde der bis dahin Mühlenteich genannte See in Binnen- und Außenalter geteilt, als die Hamburger Wallanlagen gebaut wurde.

Der nördliche, größere Teil des Alstersees ist die Außenalster. Die ist ein beliebtes Naherholungsgebiet mit viel Grün an ihren Ufern. Viele Menschen joggen oder spazieren hier und es gibt mehrere Restaurants auf den Stegen. Auch mit dem Ausflugsschiff kann man über die Außenalster schippern, ebenso mit Segel-, Ruder- und Tretboot oder auf Standup-Paddelboards.

Die Binnenalster (binnen bedeutet innen) ist der kleinere, südliche Teil des Alstersees. In ihrer Mitte befindet sich die Alsterfontäne, die Wasser bis in eine Höhe von 60 Metern spritzt. Rund um die Binnenalster stehen Gebäude wie das Luxushotel Vier Jahreszeiten oder das Kaufhaus Alsterhaus. Gerne sitzt man auch im Alsterpavillon.

Und wo kommt die Alster nun her? Ihre Quelle liegt in Schleswig-Holstein bei Henstedt-Ulzburg nördlich von Hamburg. Hamburg erreicht sie ganz im Norden, nachdem sie am Gut Wulksfelde vorbeigeflossen ist. Mehrere Nebenflüsse münden im weiteren Verlauf in die Alster: Ammersbek, Drosselbek, Bredenbek, Rodenbek, Horstbek und Saselbek. Kurz vor Beginn der Außenalster mündet noch der Isebekkanal in die Alster. Die Außenalster wird nicht nur von der Alster gespeist, sondern auch von Osterbek und Eilbek, die von Osten in den See münden.

Über die Binnenalster geht es weiter in die Kleine Alster, ein nur 200 Meter langer Abschnitt in der Hamburger Innenstadt. Er verbindet die Binnenalster mit dem Alsterfleet. Der Alsterfleet mündet etwa einen Kilometer weiter südlich in den Binnenhafen und damit in die Norderelbe. Mehrere weitere Fleete verlaufen in diesem Gebiet und münden ebenfalls in die Elbe.

Was sind Fleete?

Als Fleet bezeichnete man ursprünglich natürliche Wasserläufe, die in die Elbe mündeten. Inzwischen sind die Fleete stark verändert oder ganz künstlich angelegt worden. Einige Fleete entstanden aus Mündungsarmen von Alster und Bille in die Elbe, andere wurden angelegt, um für die aufgestaute Alster als Überlauf zu dienen.

Immer mehr dienten die Fleete auch für den Warenverkehr mit Frachtkähnen und Schuten. An den Fleeten bauten die reichen Kaufleute ihre Häuser. Auf der Rückseite wurden die Waren verladen.

Weil es im 16. Jahrhundert noch keine Schleusen gab, die den Wasserstand regelten, brachte die Flut immer Schlick mit, der sich in den Fleeten sammelte. Darum entstand der Beruf der Fleetenkieker: Sie mussten dafür sorgen, dass die Fleete schiffbar blieben. Im 18. Jahrhundert ging der Name auf diejenigen über, die bei Ebbe nach Verwertbaren in den Fleeten suchten.

Viele Fleete wurden mit der Zeit, vor allem im 19. Jahrhundert, zugeschüttet. Denn in ihnen wurde auch Unrat entsorgt und so waren die hygienischen Verhältnisse an ihnen oft schlecht. Heute gibt es noch rund 17 Fleete in Hamburg. Die bekanntesten sind Alsterfleet, Nikolaifleet, Bleichenfleet und Herrengrabenfleet.

Die Bille

Die Bille hat ihre Quelle östlich von Hamburg und erreicht die Stadt im Südosten, in Bergedorf. In Bergedorf wird sie seit 1208 aufgestaut. Die Bille speist auch den Graben des Bergedorfer Schlosses. Durch den künstlich angelegten Schleusengraben wurde eine Verbindung zur Dove Elbe geschaffen. Der ursprüngliche Verlauf wurde hier überbaut, sodass die Bille erst ein Stück weiter westlich wieder ans Licht kommt.

Sie fließt dann weiter nach Westen und bildet den Rand des Naturschutzgebietes Boberger Niederung. Sie verzweigt sich dann in mehrere Kanäle und mündet schließlich in den Oberhafenkanal und somit in die Elbe.

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letzte Aktualisierung am 08.01.2024