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Die Niederlande während der Weltkriege

Während europäischer Konflikte gelang es den Niederländen meist, Neutralität zu bewahren, so auch im Ersten Weltkrieg. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie jedoch von deutschen Truppen besetzt. Unter der Herrschaft der deutschen Nationalsozialisten kam es zu Plünderungen, Deportation von politischen Gegnern und Juden und zu schlimmen Morden.

Internationale Zusammenschlüsse

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gründeten die Niederlande zusammen mit 49 weiteren Staaten die Vereinten Nationen. Die niederländische Stadt Den Haag wurde zum Sitz des Internationalen Gerichtshofes ernannt. Vier Jahre später traten die Niederlande der NATO bei und gründeten mit Belgien und Luxemburg eine Zollunion, die später zu einer Wirtschaftsunion wurde.

Außerdem waren die Niederlande Mitbegründer der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) und trugen somit maßgeblich zu einem geeinigten Europa bei. In den 1970er Jahren entließen die Niederlande alle ihre Kolonien, bis auf die Karibikinseln, die noch heute zum Staatsgebiet gehören, in die Unabhängigkeit.

Heute sind die Niederlande eine Konstitutionelle Monarchie. Die Regierung besteht aus dem König und den Ministern. Der König hat in den Niederlanden eine gewisse Macht, anders als zum Beispiel in England, wo die Königin eher die Aufgabe hat, das Land zu repräsentieren. Seit 2013 ist Willem-Alexander König der Niederlande. Er löste damit seine Mutter, Königin Beatrix, ab.

Politik heute

Seit Beginn der 21. Jahrhunderts ist in den Niederlanden ein deutlicher Rechtsruck spürbar. Rechtsruck ist ein politischer Begriff, der dann Verwendung findet, wenn Parteien oder Politiker aus dem rechten Spektrum plötzlich, also sozusagen ruckartig, Zulauf finden. Dies war in den Niederlanden vor allem nach dem 11. September 2001 der Fall.

Am 2. November 2004 wurde ein niederländischer Filmemacher, der dem Islam sehr kritisch und teilweise feindlich gegenüber stand, von einem Niederländer mit marokkanischen Wurzeln erschossen. Seit solchen Vorfällen sind rechte Einstellungen im Land immer häufiger.

Auf der anderen Seite zeigten sich die Niederlande auch oft liberal. So waren die Niederlande weltweit der erste Staat, der die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern offiziell anerkannte.

Von der Regierung Rutte bis zu Geert Wilders

Lange Zeit führte Mark Rutte mit einer Koalition das Land. Die Niederlande war seit 2010 wirtschaftlich sehr erfolgreich. Wohlstand und Fortschritt prägten das Land. Ein gut ausgebautes Sozialsystem und eine gute Gesundheitsversorgung kennzeichneten die Zeit.

Am 22. November 2023 fand eine vorgezogene Neuwahl in den Niederlanden statt, da das Kabinett Rutte am 7. Juli 2023 aufgrund einer Kabittskrise zurückgetreten war.

Als Wahlsieger ging die "Partei für die Freiheit" PVV von Geert Wilders hervor. Diese rechtspopulistische Partei konnte im Vergleich zur Wahl zuvor ihr Ergebnis verdoppeln. Das Kabinett unter Premierminister Dick Schoof (parteilos ) besteht aus einer Koalition aus der PVV von Geert Wilders, VVD (rechtsliberal), NSC (sozialkonservativ) und BBB (agrarpopulistisch) und hat am 2. Juli 2024 seine Arbeit aufgenommen.

letzte Aktualisierung am 09.09.2024