Portugals Flagge Portugal

Geschichte von Portugal

Portugal in der Steinzeit

Vor rund 300.000 Jahren lebten schon Menschen in dem Gebiet, das heute Portugal ist. Felsritzungen aus der Steinzeit fand man an den Uferhängen des Flusses Côa im Nordosten von Portugal. Sie sind 10.000 bis 25.000 Jahre alt. Im 6. Jahrtausend v. Chr. wurden die Jäger und Sammler sesshaft und die Jungsteinzeit begann.

Portugal in der Antike

Um 800 v. Chr. kamen Phönizier in das Gebiet. In den nächsten drei Jahrhunderten kamen Kelten, die von Norden auf die Iberische Halbinsel einwanderten. Sie vermischten sich mit den Iberern zu den Keltiberern. Ein weiterer ansässiger Volksstamm waren die Lusitaner.

Die Phönizier unterwarfen die Einwohner und gründeten hier von ihrer Hauptstadt Karthago aus bis 450 v.  Chr. eine Kolonie. Im Kampf um die Macht im Mittelmeerraum mussten sich die Phönizier jedoch schließlich in den Punischen Kriegen geschlagen geben.

Portugal wurde zu einer römischen Provinz. Sie wurde nach den Einwohnern Lusitania genannt. Erst 19 v. Chr. war die Provinz jedoch vollständig unter römischer Kontrolle. Nun entstanden römische Bauten und mit Siedlern aus Rom kam auch die lateinische Sprache hierher. Aus ihr entwickelte sich schließlich das Portugiesische. Die Lusitaner sind quasi die Vorfahren der Portugiesen.
 

Zeit der Völkerwanderung

Im Jahr 395 zerfiel das Römische Reich. Portugal gehörte nun zu Westrom, das aber schon wenige Jahrzehnte später seine alte Macht einbüßte.

Mit der Völkerwanderung kamen neben den Westgoten auch Sueben, Alanen und Vandalen in die Region des heutigen Portugal. Die von ihnen gegründeten Reiche waren jedoch mit Ausnahme des Westgotenreiches nur von kurzer Dauer.

So auch das Sueben-Reich: Unter König Rechila herrschten die Sueben Mitte des 5. Jahrhunderts vom Kap Finisterre im Norden bis zur Algarve im Süden. Doch ihr Reich zerfiel schnell wieder. Die Westgoten dehnten im 6. Jahrhundert ihren Einfluss über einen Großteil der Iberischen Halbinsel aus.

Herrschaft der Mauren und Rückeroberung

Im Jahr 711 fielen die Mauren aus Nordafrika in die Iberische Halbinsel ein. Das Westgotenreich zerfiel. Die Mauren waren ein Volk, das von den Arabern islamisiert worden war. Sie brachten also ihren muslimischen Glauben mit. Die Mauren errichteten ihr Reich al-Andalus. Jahrhundertelang herrschten sie auf der Iberischen Halbinsel. Erst 1492 konnten sie ganz vertrieben werden.

Wenige Jahre nach der Eroberung durch die Mauren begann zwar schon die Rückeroberung durch die Christen, die Reconquista, doch sie dauerte mehrere Jahrhunderte. Im Nordwesten der Iberischen Halbinsel entstand im 8. Jahrhundert das Königreich Asturien.

Von hier im Nordwesten wurde das Gebiet des späteren Portugal schon ab dem 9. Jahrhundert zurückerobert. Aus Asturien wurde dann das Königreich Asturien-León und im 10. Jahrhundert das Königreich León, das wiederum den Westen an Galizien abgeben musste.
 

Von der Grafschaft Portucale zum Königreich

Rund um die spätere Stadt Porto entwickelte sich innerhalb dieses Königreiches die Grafschaft Portucale. Sie gab später dem Land seinen Namen. Die Grafschaft strebte immer wieder nach mehr Selbstständigkeit. Im 11. Jahrhundert ging sie zu Ende, nachdem der letzte Graf Nuno Mendez die Macht an den König von Galizien verlor.

Als Ritter kam Heinrich von Burgund nur wenige Jahre später an den Hof König Alfons’ VI., der nicht nur König von León, sondern seit 1072 auch von Kastilien und Galizien war. Heinrich heiratete eine Tochter von Alfons und erhielt die Grafschaft Portucale als Mitgift. Er wurde zum Stammvater des portugiesischen Königshauses. Der Sohn von Heinrich, Alfons I., nahm im Jahr 1139 den Titel eines Königs an und somit war Portugal nun ein Königreich. Bis 1383 herrschte das Haus Burgund über Portugal. Als der letzte König ohne Nachkommen starb, kam das Haus Avis an die Macht.

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letzte Aktualisierung am 27.02.2024