Portugal
Portugal in der Zeit von 1383 bis 1926
Portugal wird Weltmacht - Haus Avis (1383-1580)
Nach einem Erbfolgestreit kam Johann I. als erster König aus dem Haus Avis 1383 an die Königswürde Portugals. Einer der bedeutendsten Könige wurde Manuel I., der Portugal von 1495 bis 1521 regierte. Portugal stieg unter ihm zu einer Weltmacht auf.
Auch kulturell kam es zu einer Blüte. Nach Manuel I. wurde sogar ein ganzer Architekturstil benannt, die Manuelinik (oder auch Emanuelstil). Viele Bauten in diesem Stil wurden beim Erdbeben von Lissabon 1755 zerstört. Erhalten sind aber zum Beispiel der Turm von Belém oder das Hieronymuskloster (siehe auch Unbedingt anschauen).
Portugal und seine Kolonien
Vasco da Gama entdeckte den Seeweg nach Indien. Portugal begann damit, sein Kolonialreich zu errichten. Das Land erwarb Kolonien in Afrika, Amerika und Asien: Angola, Mosambik, Brasilien, Ceylon und die Molukkken gehörten u.a. dazu.
Personalunion mit Spanien und Haus Braganza
Weil 1580 das Haus Avis ausstarb, fiel Portugal an die Habsburger, die in Spanien regierten. 60 Jahre blieb Portugal nun eine Provinz unter spanischer Herrschaft. Portugal verlor in dieser Zeit mehrere Kolonien, wie etwa Ceylon, an die Holländer.
1640 aber erlangte es seine Unabhängigkeit zurück, als der Herzog von Braganza eine Revolte ausrief. Er ernannte sich selbst zum König Johann IV. und gründete das Haus Braganza.
1755 vernichtete ein schweres Erdbeben Lissabon. Brasilien wurde zur bedeutendsten Kolonie Portugals. 1822 aber erlangte Brasilien seine Unabhängigkeit. Bis 1853 stellte das Haus Braganza die Könige von Portugal.
Kolonien Portugals 1700 und 1800
Portugal unter dem Haus Sachsen-Coburg-Gotha (1853-1910)
1853 starb die direkte Linie des Hauses Braganza aus. Weil die letzte Königin Maria II. aber mit Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha verheiratet war, übernahm dieser den Thron und übergab ihn 1855 an seinen nun volljährigen Sohn Peter V. Diese Dynastie herrschte bis 1910.
Diese Zeit war von großer Armut im Land und starken wirtschaftlichen Problemen geprägt. Die Königsfamilie hingegen lebte im Luxus. So kam es zu vielen Aufständen von Menschen, die die Abschaffung der Monarchie forderten und eine Republik wünschten. 1908 wurden der König und sein Thronfolger bei einem Attentat erschossen. Der zweite Sohn Manuel übernahm nun als Manuel II. den Thron.
Portugal wird Republik (1910-1926)
1910 kam es nach der Ermordung eines Republikaners zu Aufständen in Lissabon, die schließlich zum Ende der Monarchie führten. Am 5. Oktober 1910 wurde die Republik ausgerufen, König Manuel II. floh ins Exil. Eine vorläufige Regierung wurde gebildet. Erster Präsident wurde Teófilo Braga.
Doch die Lage war instabil. Es gab Aufstände von Monarchisten und von Kommunisten, mehrere Putschversuche und schwache Regierungen ohne Mehrheit im Parlament. 1926 beendete schließlich ein Militärputsch die erste portugiesische Republik.