Vietnam
1000 Jahre chinesische Herrschaft
Schon 207 v. Chr. eroberte der Volksstamm der Lac Viet Gebiete des heutigen Vietnam. Nam Viet bedeutet so viel wie "südliches Land der Viet". Das Delta des Roten Flusses wurde zum Mittelpunkt dieses Vorläufers des heutigen Staates.
Der Einfluss der Chinesen wuchs und etwa 100 Jahre später eroberten die Chinesen diese Region. 1000 Jahre sollte die Herrschaft der Chinesen dauern, die das Land prägten. Die Menschen sprachen Chinesisch und Chinesisch wurde zur Amtssprache. Erst 938 endete die chinesische Herrschaft.
Die Ly-Dynastie
Die erste bedeutende vietnamesische Dynastie, die von 1009 bis 1225 herrschte, war die Ly-Dynastie. In dieser Zeit dehnte sich Vietnam weiter aus, vor allem in Richtung Norden. Dann kamen die Mongolen, die nach heftigen Kämpfen abgewehrt werden konnten. Und immer wieder mussten die Bewohner sich gegen die Chinesen wehren, die das Land gerne ihrem eigenen Staatsgebiet angeschlossen hätten.
Vietnam entwickelt seine eigene Kultur
1428 wurden die Chinesen endgültig vertrieben und es konnte sich bis Ende des 18. Jahrhunderts eine eigene Kultur und Tradition in Vietnam entwickeln. Verschiedene Herrschergeschlechter wechselten sich ab und wurden von den Europäern wie Portugal und Frankreich im Wechsel unterstützt.
Ein wichtiges war das Geschlecht der Nguyen. Mittelpunkt ihres Herrschaftsgebietes wurde die Stadt Huê, die in der Zeit von 1802 bis 1945 auch die Hauptstadt von Vietnam war. 1802 begann auch die Herrschaft der Nguyen-Dynastie. Seit 1804 trug das Land dann auch offiziell den Namen "Viet Nam".
Vietnam wird Teil Indochinas
Das Interesse der Kolonialmacht Frankreich an Vietnam war sehr groß. Zunächst kamen nur einige Provinzen in die Hände der Franzosen, 1884 übernahm Frankreich auch noch den Rest als französisches Protektorat. Das Land teilte man in Süd-Vietnam, Zentral-Vietnam und Nord-Vietnam.
1887 vereinigten die Franzosen diese Gebiete mit Laos und Kambodscha zu Indochina. Wenn du heute den Begriff "Indochina" hörst, dann sind diese drei Länder gemeint.
Die Franzosen sahen sich als Kolonialherren und beuteten ihr Protektorat aus. Die Völker - auch das vietnamesische - wurde ausgenutzt. Doch es entwickelte sich langsam Widerstand, der im Jahr 1930 mit der Gründung der Kommunistischen Partei eine Führung erhielt. Die Unabhängigkeitsbewegung erstarkte.
Vietnam während des Zweiten Weltkrieges
Doch 1940 kamen erst einmal die Japaner, die als Verbündete Hitler-Deutschlands gegen Frankreich kämpften. Da Frankreich erst einmal Verlierer war, mussten die Franzosen die Besetzung zulassen. Ho Chi Minh gründete eine Liga für die Unabhängigkeit Vietnams, die auch unter der Bezeichnung "Vietminh" bekannt wurden.