Vietnam
Ho Chi Minh ruft Vietnam zum Staat aus
Noch unter der Besatzung durch Japan kam es zur Gründung eines vietnamesischen Staates, der allerdings noch von einem Kaiser geführt wurde. Dieser wurde dann nach dem Zweiten Weltkrieg und der Kapitulation der Japaner abgesetzt. Ho Chi Minh konnte seine Demokratische Republik Vietnam ausrufen. So wollte er erreichen, dass Vietnam endlich als eigener Staat existieren und vom eigenen Volk regiert werden konnte. Nach jahrelanger Unterdrückung sollten das vietnamesische Volk als gleichwertig und eigenständig anerkannt werden.
Ho Chi Minh berief sich dabei auch auf die Unabhängigkeitserklärung der USA, in der es heißt: "All men are born equal: the Creator has given us inviolable rights, life, liberty, and happiness!" Das bedeutet: "Alle Menschen sind gleich geboren: der Schöpfer hat uns unverletzlichen Rechte gegeben; Leben, Freiheit und Glück!"
Doch das gefiel den Franzosen nicht. Jetzt zählten sie zu den Gewinnern des Zweiten Weltkrieges, kehrten zurück und bekämpften diesen unabhängigen vietnamesischen Staat.
Der Indochina-Krieg
Damit begann kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1946 der Indochina-Krieg, ein schrecklicher Krieg mit vielen Opfern. Dieser Krieg sollte sich über viele Jahre hinziehen und großes Leid verursachen, vor allem auch unter der vietnamesischen Bevölkerung.
Am Ende kam es zu einer Schlacht, die als "Schlacht von Dien Bien Phu" in die Geschichte einging. Die Franzosen wurden geschlagen und Vietnam am Ende geteilt. Der Norden wurde kommunistisch und der Süden nicht-kommunistisch.
Die Aufteilung Vietnams
Der Präsident des Südens hieß Ngo Dinh Diem und der des Nordens Ho Chi Minh. Dieser stand der Demokratischen Republik Vietnam vor. Der kommunistische Norden wurde von China und der Sowjetunion unterstützt und die USA unterstützten den Süden, um eine Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern. Es war die Zeit des Kalten Krieges.
Der Ho-Chi-Minh-Pfad
Doch die Kommunisten wollten sich auch im Süden weiter ausbreiten. Vom Norden aus unterstützten sie die kommunistischen Aufständischen im Süden und brachten Waffen und Kämpfer über den sogenannten Ho-Chi-Minh-Pfad. Dieser Pfad verlief von Norden nach Süden und berührte auch Teile der Nachbarländer Laos und Kambodscha. Diese Bezeichnung gab es übrigens nur im Westen, die Vietnamesen selbst bezeichneten diesen Pfad als Truong-Son-Straße. Es war nicht nur ein einzelner Weg, sondern er bestand aus ganz vielen Pfaden und Straßen. Man spricht von einer Länge zwischen 16.000 und 20.000 Kilometern.