Schweiz
Die frühe Zeit
Schon in der Altsteinzeit lebten Menschen in dem Gebiet, das heute die Schweiz ist. Cro-Magnon-Menschen lebten vor allem in der heutigen Region des Jura-Gebirges. Der Cro-Magnon-Mensch gehört dem Homo sapiens an. Das sind wir!
Benannt wurde er nach dem Fundort in Frankreich, wo man die Skelette von vier Erwachsenen und einem Kind fand. Die Cro-Magnon-Menschen lebten von etwa 35.000 bis 10.000 v. Chr. in Europa.
Die Kelten kommen
In der Eisenzeit siedelten schließlich die Kelten in der Schweizer Region. Helvetier ließen sich im Mittelland nieder, Lepontier im Tessin, Seduner im Wallis und am Genfer See und Raetier in der Ostschweiz.
Die Schweiz und die Römer
Bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. wurde das Gebiet von den Römern erobert und in ihr Reich eingeschlossen. Schon in dieser Zeit entstanden bedeutende Siedlungen. Die Bevölkerung wurde romanisiert und übernahm Sprache und Kultur der Römer. 401 n. Chr. endete die Herrschaft der Römer nördlich der Alpen.
Neben Alemannen kamen nun Burgunder aus dem heutigen Frankreich in die Region. Sie vermischten sich mit der romanisierten Bevölkerung. Aber auch die Sprachgrenzen entstanden. Während im Westen und Süden die romanischen Sprachen gesprochen wurden, siedelten in der Mitte und im Norden germanische Stämme wie die Alemannen.
Die Schweiz im Mittelalter
Die Franken unterwarfen im 8. Jahrhundert die Burgunder und Alemannen. Die Dynastien der Merowinger und Karolinger erlangten so die Herrschaft über Helvetien. Das Christentum verbreitete sich. 870 wurde das Frankenreich geteilt und Helvetien kam zum Ostfrankenreich, dem späteren Heiligen Römischen Reich.
Im Anschluss geriet die Schweiz in den Einflussbereich der Habsburger, die ihre Macht immer weiter ausdehnten. Das Stammschloss der Habsburger liegt im heutigen Schweizer Kanton Aargau.
Die Gründung der Eidgenossenschaft
Um der Macht der Habsburger Einhalt zu gebieten, schlossen sich "die Schweizer" zusammen. Dabei handelte es sich um die drei Orte Uri, Schwyz und Unterwalden. Man tat sich zusammen, um sich zu verteidigen. Dies geschah im August 1291. Dieses Versprechen der drei Orte oder Urkantone sieht man als Gründungsakt der Eidgenossenschaft. So feiern die Schweizer auch heute noch ihren Nationalfeiertag am 1. August. Der offizielle Name der Schweiz lautet auf Deutsch Schweizerische Eidgenossenschaft.
Die Habsburger waren davon nicht begeistert, denn das Gebiet um den Gotthard war strategisch und als Handelsweg einfach zu wichtig und das wollten die Schweizer nun für sich haben. Doch die Habsburger mussten sich am Ende den Schweizern geschlagen geben und ihre Macht begann zu bröckeln. Immer mehr Abhängige lösten sich von den Habsburgern und schlossen sich der Eidgenossenschaft an. 1513 trat dann Appenzell als letzter und 13. Kanton dieser Eidgenossenschaft bei.
Und was war der Rütlischwur?
Vielleicht hast du schon einmal vom Rütlischwur gehört? Hier erzählt man sich, dass die drei Abgesandten der Urkantone sich getroffen und einen gemeinsamen Schwur geleistet hätten. Das soll auf dem Rütli stattgefunden haben, einer Wiese am Vierwaldstättersee.
Das wird dann oft auch sehr blumig ausgeschmückt. So glauben viele Schweizer, und nicht nur diese, der Rütlischwur sei eine historische Tatsache, was er aber nicht ist. Er ist einfach eine schöne Legende, also eine Geschichte, die man sich immer mal wieder so erzählt hat.
Bekannt wurde der Rütlischwur auch durch ein Theaterstück von Friedrich Schiller, das "Wilhelm Tell" heißt.
Wie sah die Eidgenossenschaft im 15. und 16. Jahrhundert aus?
Im 15. und 16. Jahrhundert gelang es der Eidgenossenschaft durch Verhandeln, aber auch durch Kriege und Überfälle, weitere Eidgenossen aus allen Richtungen zu gewinnen. An der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert waren die Eidgenossen genauso mächtig wie der damalige König von Frankreich.
Die Schweizer konnten letztlich auch die starken Burgunder besiegen und wurden zur stärksten Macht im süddeutschen Raum. Diese Macht endete 1515, als der König von Frankreich, Franz I., ein Heer der Eidgenossen im Kampf um Mailand besiegte. Dieser Sieg Frankreichs bei Marignano bedeutete erst einmal das Ende der Ausdehnung der Eidgenossenschaft.